Anlässlich des 125. Geburtstages von Gerhard Vogel (1895 – 1987) zeigt das Schneeberger Museum vom 01.02. bis 19.04.2020 eine Sonderausstellung unter dem Titel: „Gerhard Vogel – Bildchronist seiner Heimat“. Zur Präsentation gelangt eine umfangreiche Auswahl seiner Federzeichnungen.
Am Mittwoch, dem 19.02.2020 findet zusätzlich zur Ausstellung um 19 Uhr im Museum ein Vortrag unter dem Titel „Gerhard Vogel – Der Bockauer Zeichner und Heimatforscher“ statt. Referent ist Herr Reinhard Laukner aus Bockau. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Gerhard Vogel verbrachte seine Kindheit und die Zeit nach 1945 auf dem Gelände der Ultramarinfabrik Schindlers Werk in Albernau. Nach der Lehre als Lithograph und dem Besuch der Höheren Handelsschule in Aue war er in Fürstenwalde und später als Werbegrafiker u. a. in Leverkusen, Krefeld und Chemnitz tätig. Sein Zeichentalent wurde schon früh erkannt und so vervollkommnete er dies bei seinem Lehrmeister, dem Maler Max Hecker. In Ludwig Richter und Woldemar Müller sah Gerhard Vogel seine künstlerischen Vorbilder. Insbesondere als Rentner wandte er sich in seinen Federzeichnungen dem Alltagsleben, den Sitten und Bräuchen der Erzgebirger zu und überlieferte es auf zahlreichen Blättern. Altes, regionales Handwerk wird in seinen Zeichnungen wieder lebendig. Auch den Handelsleuten, deren Kleidung und Transportmechanismen widmet er sich. Seine Federzeichnungen sind Bilddokumente, die auch historische Gebäude und technische Anlagen wiedergeben. Sie sind Zeugnisse von Berg- und Hüttenstandorten, die z. B. das Blaufarbenwerk Schindlers Werk, eines der deutschen Bestandteile der UNESCO-Welterbestätte Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, abbilden. Gerhard Vogel verstand sich als Bildchronist seiner Heimat, der den Abbildungen noch erklärende Texte hinzufügte. Als Auftragsarbeiten entstanden auch Ölgemälde, die sich in Privatbesitz befinden.